Vital­pil­ze

Was sind Pil­ze?

Pil­ze wer­den weder Tie­ren, Pflan­zen oder Bak­te­ri­en zuge­ord­net, sie sind Euka­ry­on­ten und bil­den Ihr eige­nes Reich. Euka­ry­on­ten wer­den allen Lebe­we­sen ange­glie­dert mit einer Zell­mem­bran und einem Zell­kern.

Kategorie

Euka­ry­on­ten besit­zen meh­re­re Chro­mo­so­men und sind in den Zel­len in meh­re­re Teil­ab­schnit­te auf­ge­teilt. Pil­ze sind unge­schlecht­lich und pflan­zen sich durch Zell­tei­lung fort, die Toch­ter­zel­le spal­tet sich von der Mut­ter­zel­le ab und wir dann abge­schnürt. Durch den Wind wer­den die­se dann weg getra­gen und an einem für den Pilz güns­ti­gen Ort wächst dann ein neu­er Pilz her­an.

Was sind Vital­pil­ze?

„Vital­pil­ze“, „Heil­pil­ze“ oder auch „Medi­zi­nal­pil­ze“ wer­den Pil­ze bezeich­net, wel­chen eine posi­ti­ve Wir­kung auf die Gesund­heit zuge­spro­chen wird. Vor allem sind die­se bekannt aus der Tra­di­tio­nell Chi­ne­si­schen Medi­zin (TCM) und seit mehr als 4.000 Jah­ren in Chi­na und Japan ein Teil der Gesund­heits­kul­tur. Und erwie­se­ner­ma­ßen gibt es nir­gend­wo auf der Welt einen so hohen Anteil kör­per­lich und geis­tig fit­ter Hun­dert­jäh­ri­ger wie in Asi­en. Ein­zig­ar­tig sind die Kom­bi­na­tio­nen aus Vit­ami­nen, Mine­ral­stof­fen, Spu­ren­ele­men­ten, Bal­last­stof­fen, essen­zi­el­len Ami­no­säu­ren und sekun­dä­ren Inhalts­stof­fen, wel­che durch das eige­ne Reich der Pil­ze woan­ders so nicht vor­kom­men kön­nen.

Wel­che Vital­pil­ze gibt es?

Aga­ri­cus bla­zei Mur­ill

Kurz ABM auch „Man­del­pilz“ oder „Hime­mat­sua­ke“ genannt, stammt aus den Regen­wäl­dern Bra­si­li­ens und gehört zu den „Cham­pi­gnon­ar­ti­gen“. Mit bis zu 45% Pro­te­in in der Tro­cken­mas­se ™ ist Aga­ri­cus bla­zei einer der pro­te­in­reichs­ten kul­ti­vier­ter Spei­se­pilz über­haupt. Der durch­schnitt­li­che Gehalt an Koh­len­hy­dra­ten beträgt 41%, der der Bal­last­stof­fe etwa 8%. Außer­dem sind in der Tro­cken­mas­se etwa 3% Fett ent­hal­ten. Der größ­te Teil davon besteht aus einer mehr­fach unge­sät­tig­ten Fett­säu­re, der Lin­ol­säu­re.

Copri­nus coma­tus

Auch „Schopftint­ling“. Der Pilz kommt sowohl in Euro­pa als auch in Asi­en vor, wird aber sel­ten in den Küchen ver­wen­det, da er ledig­lich frisch geern­tet und nicht gela­gert wer­den kann. Der Copri­nus coma­tus ist einer der weni­gen Pil­ze die auch Vit­amin C ent­hal­ten und kann so zu einer aus­ge­wo­ge­nen Ernäh­rungs­wei­se bei­tra­gen. Für eine gesun­de Ernäh­rung inter­es­sant machen ihn auch die in ihm ent­hal­te­nen 20 Ami­no­säu­ren, die alle für den Men­schen lebens­not­wen­dig sind. Außer­dem ist der Copri­nus coma­tus – Schopftint­ling, reich an Kali­um, Magne­si­um, Eisen, Man­gan und Zink und ent­hält dar­über hin­aus auch noch Nia­cin, Ribo­fla­vin und Thi­amin.

Cor­dy­ceps sinen­sis

Als „Chi­ne­si­scher Rau­pen­pilz“ oder „Pup­pen­kern­keu­le“ bekannt. Er stammt ursprüng­lich Tibet (Chi­na) und wächst im Hoch­land des Qing­hai-Tibet-Pla­teau in 5.000 m Höhe. Der Cor­dy­ceps ent­hält neben Vit­ami­nen und Spu­ren­ele­men­ten essen­zi­el­le Ami­no­säu­ren sowie hoch­wer­ti­ge Polys­ac­cha­ri­de. Wei­te­re nach­ge­wie­se­ne Inhalts­stof­fe sind Cor­dy­ce­pin, Ophi­cor­din und Galac­to­mannan.

Mai­ta­ke

Auch „Klap­per­schwamm“ bedeu­tet tan­zen­der Pilz. Als „Hen­ne der Wäl­der“ oder auch „Laub­por­ling“ wächst der Pilz auch bei uns, meist am Fuße alter Eichen, aber auch an Lin­den, Kas­ta­ni­en und Buchen. Über die ein­zel­nen Inhalts­stof­fe ist noch wenig bekannt, die Gehal­te an Ergo­s­te­rol, der Vor­stu­fe von Vit­amin D sind jedoch bemer­kens­wert, in 100 g Frisch­pilz sind 50–150 Ein­hei­ten Vit­amin D ent­hal­ten.

Poly­po­rus umbel­la­ta

„Eich­ha­se“ In der Tro­cken­sub­stanz der Frucht­kör­per wies man 7,9 % Roh­pro­te­in, mit 45,6 % sehr viel Bal­last­stof­fe, 0,5 % Koh­len­hy­dra­te und 6,6 % Mine­ral­stof­fe nach. Im Mine­ral­stoff­an­teil wur­den beacht­li­che Men­gen Kal­zi­um, Kali­um, Eisen, wenig Natri­um, an Spu­ren­ele­men­ten Man­gan, Kup­fer und Zink nach­ge­wie­sen.

Rei­shi – Gan­o­der­ma luci­dum

Wird in Chi­na Ling Zhi genannt, was über­setzt „Gött­li­cher Pilz der Unsterb­lich­keit bedeu­tet. Der Rei­shi Vital­pilz ent­hält Vit­ami­ne und Mine­ral­stof­fe, u.a. Eisen, Magne­si­um, Kal­zi­um, Zink, Kup­fer, Man­gan und Ger­ma­ni­um. Bedeu­ten­der sind jedoch auch hier Poly­sa­cha­ri­de und Tri­ter­pe­ne.

Shii­ta­ke — Len­tinu­la edo­des

Gilt als „König der Pil­ze“ wegen sei­ner Viel­fäl­ti­gen Ein­setz­bar­keit in der TCM und ist nach dem Cham­pi­gnon der meist ver­zehr­te Pilz der Welt. In der Tro­cken­sub­stanz der Shii­ta­ke-Pil­ze sind Vit­amin B1, Vit­amin B2 und Vit­amin B3 und B12 ent­hal­ten. Außer­dem ent­hält der Pilz das Pro­vit­amin D (Ergo­s­te­rol), die Mine­ral­stof­fe Kali­um, Kal­zi­um, Phos­phor sowie Spu­ren­ele­men­te Eisen und Zink. 100 Gramm des fri­schen Len­tinu­la edo­des lie­fert 11% des täg­lich benö­tig­ten Vit­amins B2 und sogar 14% der Fol­säu­re, ein oft ver­nach­läs­sig­tes Vit­amin. Ganz beson­ders erwäh­nens­wert ist das Ergo­s­te­rin, die Vor­stu­fe des Vit­amins D2. Es sind im Frucht­kör­per 7 der 8 für den Men­schen essen­zi­el­len Ami­no­säu­ren ent­hal­ten sowie Eri­ta­de­nin.

Corio­lus ver­si­co­lor

Kommt welt­weit vor und wächst an Bäu­men und trägt bei Ihnen zur lang­sa­men Zer­set­zung des Hol­zes bei. Durch die roset­ten­för­mi­ge Hut­struk­tur des Pil­zes wird er Schmet­ter­lings­tra­me­te oder auch Bun­te Tra­me­te genannt. Als Spei­se Pilz ist der Corio­lus ver­si­co­lor aller­dings nicht geeig­net, da die Holz­ar­ti­ge Struk­tur des Frucht­kör­pers ihn unge­nieß­bar machen. Den­noch kann er wie in Asi­en seit Jahr­tau­sen­den bekannt als Tee zube­rei­tet wer­den. Die Schmet­ter­lings­tra­me­te ist reich an Mine­ral­stof­fen und Spu­ren­ele­men­ten (Kali­um, Selen, Kal­zi­um, Kup­fer und Eisen), sowie pro­te­in­ge­bun­de­ne Polys­ac­cha­ri­de. Auch bei den Vit­ami­nen hat er eini­ges zu bie­ten, Vit­amin B1, B2, B3, B5 und Pro­vit­amin D.